WILLIAM BLAKE 1757-1827


Skeleton reanimated

Michael Binding Satan

Geboren in London am 28. November 1757 als Sohn eines Strumpfwarenhändlers. Mit zwölf beginnt er Gedichte zu schreiben, besucht eine Zeichenschule und geht 1772 bei einem Kupferstecher in die Lehre. Später wird er als Student an der Royal Acadamy aufgenommen. 1782 heiratet er Catherine Boucher und veröffentlicht 1783 seine POETICAL SKETCHES. 1789 entsteht das BOOK OF THEL, ebenso wie die SONGS OF INNOCENCE. Blakes visionäre Ideen werden weiterentwickelt in seinem wichtigsten Prosa-Werk, MARRIAGE OF HEAVEN & HELL, 1790.

Seine Auflehnung gegen Autorität drückt sich in den meisten seiner späteren Werke aus, so auch in den SONGS OF EXPERIENCE, 1794. Seine letzten symbolischen Werke sind MILTON und JERUSALEM. In allen Werken verbindet er seine dichterischen Begabungen mit denen des graphischen Künstlers und entwickelt seine eigene Technik für grosse Wasserfarb-Illustrationen und Farbdruck-Gemälde.

Blake stirbt am 12. August 1827 als alter Mann, schwach und zittrig, aber nicht im Geist und im Leben, nicht im wirklichen Menschen, in dem die Imagination für immer lebt. Auf seinem Sterbebett singt er laut und erklärt, der Tod bedeute für ihn nur, von einem Zimmer ins andere zu gehen. Zeitlebens verkannt, wird Blake erst Jahre nach seinem Tod von den Prae-Raffaeliten wiederentdeckt.

Pity

Elohim creating Adam


SONGS OF INNOCENCE & OF EXPERIENCE
"Shewing the Two Contrary States of the Human Soul"

Zum Zeitpunkt der Entstehung der SONGS OF INNOCENCE, 1789, hat Blake wahrscheinlich kein zweites, gegensätzliches Thema geplant, aber Lebensumstände, soziale Missstände und Ungerechtigkeiten in seiner Umgebung verursachen eine tiefgehende Veränderung seiner Lebenseinstellung. SONGS OF INNOCENCE & OF EXPERIENCE, 1794 gemeinsam in einem Band veröffentlicht, hat die beiden gegensätzlichen Zustände der menschlichen Seele zum Inhalt.

Die Illustrationen zu EXPERIENCE sind deutlich wilder als die zu INNOCENCE. Die kindlich-naive Sichtweise und das uneingeschränkte Gottvertrauen machen einer kritischeren Betrachtung der Welt Platz. Finanzielle Schwierigkeiten und Divergenzen mit Freunden und Förderern lassen die Blakes ein Leben in Zurückgezogenheit und weitgehender Einsamkeit wählen. Er findet nur unter grössten Schwierigkeiten Absatz für seine Werke.

Blake will Ruhm, verachtet aber äusseren Erfolg. Er leidet unter der Missachtung und entwickelt gleichzeitig den Stolz des verkannten Genies, das nur ein Pilger ist in dieser Welt: Wenn ich falsch liege, dann liege ich falsch in guter Gesellschaft; was dem Idioten verständlich gemacht werden kann, ist meiner Mühe nicht wert. Er führt eine geteilte Existenz, in der Kommerz und Künstlertum nicht zusammengehen.


Newton

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